Auszeichnung „Uff. Familienfreundlich in Offenbach“

In den inspirierenden Räumlichkeiten des Klingspor Museums in Offenbach fand am 23. August 2019 die Auszeichnung „Uff. Familienfreundlich in Offenbach“ statt. Im Rahmen der Veranstaltung hat Christiane Kuntz-Mayr einen Vortrag zu familiensensibler Unternehmenskultur beigetragen. Zur Pressemitteilung und zum Aktionsplan für die Gleichstellung von Frauen und Männern in Offenbach.

Bild: © Stadt Offenbach / Dominik Buschardt

elvisory beim Social Entrepreneurs Day in Karlsruhe

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Juli 2019: elvisory beim Social Entrepreneurs Day für eine gerechtere Welt und für mehr Familienfreundlichkeit in der Krypta der Evangelischen Stadtkirche in Karlsruhe.
Mittels der Methode des Design Thinkings diskutierte Nadja Alber mit einer Gruppe von Teilnehmenden den Einsatz von Familienbeauftragten in Unternehmen und führte kurze Interviews mit potentiellen Nutzern. Fazit: Beschäftigte wünschen sich mehr Unterstützung bei den Themen Arbeitszeit, Kinderbetreuung und Flexibilität. Auch nicht Alleinerziehende sprachen sich für deutlich mehr Unterstützung seitens der Arbeitgeber für Alleinerziehende aus.
Andere Themen waren z.B. die Kirche und der Umgang mit Homosexualität, Räume für natürliches Wachstum zu schaffen wie z.B. Wachstum der Menschen im Einklang mit der Natur oder auch Meditation am Arbeitsplatz für erfolgreiche Meetings.

Fachgespräch „Vielfalt als Chance – Alternative Wege der Fachkräftebindung“

Quelle: eigenes Bild

Am 06. Juni 2019 fand in Weinheim im Alten Rathaus das Fachgespräch „Vielfalt als Chance – Alternative Wege der Fachkräftebindung“ statt.
Eingeladen hatten die Wirtschaftsförderung der Stadt Weinheim, die Kontaktstelle Frau und Beruf Mannheim sowie das Welcome Center Rhein-Neckar. Nadja Alber moderierte die Veranstaltung und veranschaulichte den Teilnehmenden durch eine praktische Übung, wie vielfältig sie selbst alle sind. Regina Schäfer, Beraterin Kontaktstelle Frau und Beruf, zieht ein positives Resümee: „Der Vortrag sowie die Moderation waren sehr gut. Die Methoden mit der vorherigen Abfrage der Teilnehmenden und die Feedback-Runde haben die Veranstaltung gut abgerundet. Die Diskussion war gut moderiert und gestaltet und wir waren sehr zufrieden.“ Hintergrund: Ein bewusster Umgang mit den Personalressourcen und die Etablierung einer vielfaltsbewussten Unternehmenskultur gewinnen in einer globalisierten Welt zunehmend an Bedeutung. Vielfältige Belegschaften stehen für mehr Flexibilität, Kreativität und Innovation im Unternehmen. Doch was genau bedeutet „Diversity“ im Unternehmenskontext und wie kann eine vielfaltsorientierte Personalpolitik aussehen? Mit viel Begeisterung teilte Uwe Seehaus, Personalleiter Naturin Viscofan GmbH in Weinheim, seine Erfahrungen sowie Best Practice Beispiele aus seinem Unternehmen und lobte das Weinheimer Bündnis für Ausbildung. Mehr unter: https://zweiburgen-talente.de/

Unternehmen zweifeln am Homeoffice – das ist kurzsichtig: Artikel von Nadja Alber erreicht bei XING Klartext mehr als 16000 Leserinnen und Leser

Nadja Alber
Quelle: Lars Botz

2013 holte Yahoo seine Beschäftigten vom Homeoffice zurück ins Büro

Seitdem ist die Skepsis gegenüber der Arbeitsform wieder stark gestiegen

Dabei ist es das Topangebot, um Familie und Beruf zu vereinbaren – oder?

Seitdem der IT-Konzern Yahoo 2013 sämtliche Beschäftigte, die im Homeoffice gearbeitet hatten, wieder zurück ins Büro geholt hat, sind dem Unternehmen weitere gefolgt. Da fragen sich doch viele: Warum? Wurde Homeoffice nicht im vergangenen Jahrzehnt als das Topangebot zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf gesehen? So hieß es noch 2016 in einem Bericht des Bundesfamilienministeriums: „In mobilen Arbeitsformen liegt ein großes Potenzial für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf – das aber noch nicht ausreichend genutzt wird.“

In der entsprechenden Umfrage zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sagten 93 Prozent der Befragten, die ein Homeoffice nutzen, dadurch Familie und Beruf besser miteinander vereinbaren zu können, Familienaufgaben und berufliche Pflichten partnerschaftlicher zwischen Müttern und Vätern aufzuteilen und Zeit für die Familie zu gewinnen. Zudem hat die SPD erst vor wenigen Tagen in einem Positionspapier versprochen, das Recht auf Homeoffice sogar gesetzlich zu verankern.

Nicht jeder Mitarbeiter kann Homeoffice – aber warum es deshalb ganz verbieten?

Losgelöst von einer besseren Vereinbarkeit ist auch der Vorteil für den Arbeitgeber bekannt: Arbeiten von zu Hause steigert die Produktivität. Dies belegt auch eine aktuelle Studie der Stanford University Für unsere Umwelt hat es ebenfalls einen positiven Nebeneffekt, da durch den Wegfall der Wegstrecken mit dem Auto CO2-Emissionen eingespart werden. Einige Unternehmen verrechnen diese wegfallenden Strecken bereits bei ihrem ökologischen Fußabdruck.

Wie kommt es also, dass selbst fortschrittlich erscheinende Unternehmen nun an dieser Stelle zurückrudern? Diese Frage stellte ich jüngst einem Geschäftsführer, der hier anonym bleiben möchte. Er antwortete: „Wir müssen alle Mitarbeiter gleich behandeln, doch Homeoffice ist nur etwas für High Performer und Menschen, die sich gut selbst organisieren können. Wir können das nicht jedem anbieten.“ Aha, dachte ich. Vertrauen ist gut, aber Kontrolle ist besser? Wohl kaum. Warum die bestrafen, die – egal an welchem Ort – einen guten Job machen, statt sich damit auseinanderzusetzen, warum möglicherweise manch ein Beschäftigter nicht die Leistung bringt oder erbringen kann, die erwartet wird.

Kommunikationsproblematiken sind vorgeschoben

Ein weiterer Grund für die Abschaffung des Homeoffice – oder dafür, es gar nicht erst damit zu versuchen – ist angeblich die Problematik in der Kommunikation innerhalb eines Teams. Wenn täglich jemand anderes nicht vor Ort im Büro ist, wird es schwierig, das Team zumindest einmal in der Woche gemeinsam an einen Tisch zu bekommen. Doch sollte es nicht auch hier Ideen zur Lösung geben? Es sollte doch ein Leichtes sein, einen festen Tag in der Woche zu bestimmen, an dem jeder, egal ob Vollzeit- oder Teilzeitkraft, im Büro ist.

Sicher wird man es so nicht jedem recht machen können, doch könnte dies ein Kompromiss sein. Nicht immer ist es sinnvoll, von zu Hause zu arbeiten – und nicht jeder möchte das auch. Wichtig ist es, eine passende Lösung für das jeweilige Unternehmen und die Beschäftigten zu finden.

elvisory beim CyberForum Infomarkt im Oktober 2018

Quelle: eigenes Bild

Das CyberForum bietet neuen Mitgliedern die Möglichkeit, sich im Rahmen des Infomarktes vorzustellen. Der Termin am 18.10.2018 passte für uns perfekt und wir konnten uns und unser Portfolio vorzustellen.

Nach spannenden Ein- und Ausblicken in unternehmerisches Denken und Handeln im Gespräch zwischen David Herrmanns, Geschäftsführer des CyberForum mit Bastian Deck, Geschäftsführer der AXOOM Solutions GmbH, ergaben sich für uns viele Möglichkeiten zum Austausch mit anderen Mitgliedern des Forums. Tolle Gespräche, interessante Menschen, eine aufgeschlossene Atmosphäre,.. wir freuen uns, Mitglied zu sein!

 

elvisory als Teil der ALBAtrosseFamilyUnit – Erste Veranstaltung erhielt viel positives Feedback

Nadja Alber war am 26. April 2018 eine der Referentinnen bei der ersten Veranstaltung der ALBATrosseFamilyUnit, deren Kooperationspartner elvisory ist, in München. Für den engagierten, sehr informativen und sportlichen Praxisaustausch unter dem Motto „Arbeit & Leben 4.0“ gab es viel positives Feedback von den Teilnehmern. Auch das Interesse an der Ausbildung zum Eltenguide war groß, so dass wir einen Ausbildungsgang in München und Umgebung anbieten werden.

Bild: Rebecca Albat, ALBATrosseFamilyUnit

„Perfekt abgestimmt – Führungskräfte zwischen Karriere und Familie“

Fast 100 Führungskräfte von Fraport und weiterer DAX und M-DAX Unternehmen kamen am 28.11.2017 zusammen, um im Rahmen einer Konferenz zum Thema Vereinbarkeitskultur zu Beruf und Familie in Unternehmen, miteinander über entsprechende Handlungsfelder zu diskutieren. Ziel war es, gemeinsam mit Vertretungen der Bundespolitik,  Unternehmensstrategen, Wissenschaft und Wirtschaft,  den Weg zu bereiten, für eine moderne, den Anforderungen von Gesellschaft und Unternehmen gerecht werdende, Ausrichtung der Unternehmenskultur.

Michael Müller, in seiner Rolle als Regionalbotschafter Hessen für das Unternehmensnetzwerk „Erfolgsfaktor Familie“, das vom Bundesfamilienministerium und der DIHK gesteuert wird, lud die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Austausch ein. Nach Keynotes von Dr. Sonnenschein, Geschäftsführer einer der bekanntesten Unternehmensberatungen Deutschlands, AT Kearney, mit wichtigen Impulsen für die Zukunft, und Volker Baisch, Geschäftsführer der Väter GMBH Deutschland, der die Sichtweise der modernen Väter anbrachte, gab es noch eine Einschätzung des Themas aus Sicht der Politik. Die Aufgabenleiterin „Familie“ Petra Mackroth, die seit Jahren das Thema „Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ begleitet, nahm die Rückmeldungen der Wirtschaft, aber auch Signale von Beschäftigten mit Familienpflichten auf. Ganztagesbetreuung und mehr Zeitsouveränität, wie auch der gesetzliche Anspruch auf „Home Office“ waren einige Themen, die angesprochen wurden.

Das Format der Konferenz ermöglichte es vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sich aktiv einzubringen. In einer Talk-Runde gab es „Best-Practice-Beispiele“ von Daniela Karden, Talent Management und Diversity, Bosch und eine wissenschaftliche Einordnung des Themas durch Frau Dr. Junker, Lehrstuhl Sozialpsychologie, Goethe Universität Frankfurt.

Im Rahmen von Thementischen wurden abschließend intensiv Themen besprochen, wie beispielsweise Top-Sharing, Aushandlungsprozesse, Telearbeits-Regelungen, Führung in reduzierter Vollzeit. Impulse von Adidas, Vodafone, Lufthansa, SAP, sowie weiterer Expertinnen und Experten ermöglichten einen intensiven Austausch. Nadja Alber war als Impulsgeberin eingeladen und moderierte sehr gelungen und ergebnisreich gemeinsam mit einem Manager von Fraport eine der sechs Themeninseln.

Die Rückmeldung zur Veranstaltung war sehr positiv. Klar war, dass der Weg zu einer neuen Vereinbarkeitskultur lang und steinig ist. Aber, dass alle Beteiligten an dieser Ausrichtung festhalten wollen war erklärtes Ziel aller.

 

Rechtsanspruch für Betreuung von Kindern im Grundschulalter und darüber hinaus

So ziemlich jede Zeitung greift heute das Thema ‚Betreuung für Kinder im Grundschulalter‘ auf. Eine Studie hat gezeigt, dass hier dringender Nachholbedarf besteht. In den letzten Jahren wurde sehr viel investiert in die Betreuung von Kleinkindern - was gut ist. Und auch noch weitere Investitionen erfordert. Insbesondere im Hinblick auf die Qualität der Betreuung und die notwendige gesellschaftliche Anerkennung derjenigen, die als Erzieherinnen und Erzieher tagtäglich wertvolle Zukunftsarbeit leisten.

Aus unserer Sicht ist jedoch auch das Grundschulalter ‚zu kurz‘ gesprungen. Mindestens die 5te und 6te Klasse muss noch mit abgedeckt werden. In den meisten Bundesländern findet ab der 5ten Klasse der Übertritt in die weiterführende Schule statt. Und unsere Erfahrung zeigt, dass gerade dann viele Mütter ihre Arbeitszeit reduzieren. Der Schulwechsel ist für viele Familien eine große Herausforderung, da die Kinder nicht nur eine andere Umgebung, sondern auch neue Lehrer und neue Mitschüler verarbeiten müssen. Noch mehr als in der Grundschule wird Leistung erwartet - meist von den Eltern. Aber auch von den Schulen. Gerade Gymnasien ‚sieben‘ häufig, da es in den meisten Bundesländern keine verbindliche Gymnasialempfehlung mehr gibt. Daher werden Mütter häufig zu Nachhilfelehrern, damit die Kinder den neuen Herausforderungen gerecht werden. Das tut häufig der Beziehung nicht gut, der Karriere der Mutter meist auch nicht. Um die Familien besser zu unterstützen und Kindern mehr Chancengleichheit zu sichern, sollte daher ‚Betreuung für Kinder‘ auf jeden Fall bis zum Ende der 6ten Klasse umgesetzt werden. Und zwar nicht in Form von Aufbewahrung, sondern von hochwertigen Bildungsangeboten, die dazu beitragen, die Kinder gut auf das Leben vorzubereiten.

 https://bildungsklick.de/schule/meldung/wir-brauchen-einen-rechtsanspruch-auf-betreuung-fuer-kinder-im-grundschulalter/

Individualität und eigene Entscheidungen von Familien sollten mehr Berücksichtigung finden

-        Fazit zur OECD Studie "Dare to Share" -

Die Studie ist wahrlich keine gut zu lesende Lektüre. Dies liegt zum einen an mehrfachen Dopplungen und sich teilweise widersprechenden Aussagen. Ich vermute, dass die einzelnen Kapitel von unterschiedlichen Autoren verfasst wurden und mir scheint, diese waren untereinander nicht gut abgestimmt. Vielleicht sollten die häufigen Wiederholungen auch dazu dienen, den Leser in einem neuen Kapitel „abzuholen“, so dass auch das Lesen eines einzelnen Kapitels Sinn macht. Dies wird jedoch nirgends erwähnt und sollte es die Intention der Verfasser gewesen sein, ist diese leider nicht geglückt. Vielmehr wird das Lesen erschwert und der Leser zunehmend entnervt.

Wissenschaftlich gesehen finde ich es besonders problematisch, dass in der Studie mit vagen Aussagen wie ein nicht unerheblicher Teil, verbreitet, im Durchschnitt, relativ lange, relativ kurze gearbeitet wird, statt mit für sich sprechenden Zahlen. Hinzu kommt, dass thematisch passende Thesen nicht zusammenhängend dargestellt sondern über etliche Kapitel verteilt werden. Mir scheint es, als werden bestimmte Angaben an Stellen gemacht (oder eben nicht), um gewünschte Wirkungen zu erzielen. Es bleibt ein fader Beigeschmack, dass der Leser verwirrt oder beeinflusst werden soll. Dieser wird verstärkt, da die Studie vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bezuschusst wurde. Wie bereits zu Beginn der Studie erwähnt, soll der Bericht „die Bundesregierung bei ihren Anstrengungen zur Förderung von mehr Partnerschaftlichkeit in Familie und Beruf unterstützen.“ Gerade deswegen sollte eine wissenschaftlich fundierte Studie alle (nicht) vorhandenen Maßnahmen kritisch beleuchten und die Kritik auch mittels Daten belegt werden. Dies fehlt mir hier leider. Hingegen werden teilweise Empfehlungen gemacht, mit denen sich die Studie merkwürdigerweise inhaltlich nur mit ganz wenigen Sätzen befasst oder gar kaum auseinandersetzt (Bsp.: Die Empfehlung auf einen Anspruch auf Rückkehr in Vollzeit oder die außerschulische Betreuung für Kinder im Grundschulalter).

Ich hatte mir einige neue Impulse, Zahlen, Daten und Fakten erhofft. An mancher Stelle wurde meine Neugier zwar geweckt, jedoch fehlten dann weitere Erläuterungen oder Zahlen, um die sich mir ergebenden Fragen nach dem „warum“ zu beantworten.

Beispielhaft sei hier erwähnt:

-        „In den neuen Bundesländern hat sich der Anteil der Teilzeitbeschäftigung unter den erwerbstätigen Müttern zwischen 1995 und 2012 fast verdoppelt, von 23% auf 44%.“ Das ist eine interessante Tatsache, da doch das öffentliche Kinderbetreuungsangebot in den neuen Bundesländern gerade in den Jahren bis zum starken Ausbau in den alten Bundesländern deutlich höher war. Bedauerlicherweise werden hier keine möglichen Erklärungen gegeben.

-        Frauen in Norwegen wenden demnach 210 Minuten für unbezahlte Arbeit auf; Männer 160 Minuten. Auf einen Haushalt bezogen müsste dies im Durchschnitt heißen, dass 370 Minuten am Tag für unbezahlte Arbeit aufgebracht werden. In Korea sind es dagegen nur 230 plus 45 Minuten, d.h. zusammen 275 Minuten. Auch hier hätte ich mir eine nähere Erklärung gewünscht. Werden in Korea mehr haushaltsnahe Dienstleistungen eingekauft oder übernehmen andere Familienmitglieder wie z.B. Großeltern oder Kinder einen Teil der Arbeit?

-        2014 lebten rund 83,1% der Kinder in einem Haushalt mit zwei Elternteilen. Interessant ist, dass in Deutschland deutlich mehr Kinder bei verheirateten Eltern aufwachsen als in vielen anderen europäischen OECD-Ländern. 2014 lebten rund 75,6% der Kinder in Deutschland mit zwei verheirateten Elternteilen zusammen, verglichen mit weniger als 60% in Frankreich und vielen nordeuropäischen OECD-Ländern (Estland, Island, Norwegen und Schweden). Gleichzeitig wachsen mehr Kinder bei zwei unverheiratet zusammenlebenden Elternteilen auf. Hier hätte ich die Zahl der Eheschließungen und Scheidungsraten interessant gefunden; d.h. wachsen in Deutschland mehr Kinder bei verheirateten, leiblichen Eltern auf, weil mehr Eltern heiraten oder weil die Scheidungsraten geringer sind als in anderen OECD Ländern? Oder sind die Scheidungsraten zwar hoch, aber gleichzeitig auch die Wiederverheiratungsraten, so dass  Kinder zwar häufig mit zwei verheirateten Elternteilen aufwachsen, ein Elternteil jedoch nicht das leibliche ist?

-        Väter nehmen eigenen Angaben zufolge seltener Elternzeit, weil sie Karriereeinbußen befürchten.  Hier hätte ich mir mehr Informationen gewünscht, warum Väter dies so empfinden und hinnehmen müssen. Zudem fehlt mir hier auch eine Empfehlung an die Politik. Wie sollen Väter unter diesen Voraussetzungen ermutigt werden, (längere) Elternzeit zu nehmen?

Wichtig wäre auch ein Hinweis gewesen, dass einzelne Maßnahmen für sich nicht die gewünschte Wirkung von mehr Partnerschaftlichkeit erzielen, sondern dass dies nur durch die Summe vieler unterschiedlicher Maßnahmen erzielt werden kann. Beispielhaft soll hier erwähnt werden, dass durch den Ausbau der Kinderbetreuung Frauen zwar mehr Zeit für die Erwerbsarbeit haben, hierdurch aber kein Anreiz gesetzt wird, dass die Väter sich stärker an der Kinderbetreuung beteiligen.

Für alle, die sich – aus unterschiedlichen Gründen – mehr Partnerschaftlichkeit wünschen, zeigt die Studie zumindest auf, was mögliche Wege zu einer Verbesserung sein könnten; auch wenn diese leider nicht immer in der eigenen Hand, bzw. in der Hand der Partner liegen. Doch was ist mit den Eltern, die sich gar nicht mehr Partnerschaftlichkeit wünschen? Wie auch die Studie zugeben muss, gibt es nach wie vor Frauen, die nicht oder nicht mehr Stunden arbeiten möchten. Mag sein, dass sie dies nicht möchten, weil sie so viele andere Verpflichtungen haben und der Mann zeitlich wenig verfügbar ist. Mag aber auch sein, dass sie sich ihr Modell unabhängig von Rollenklischees, gesellschaftlichen Normen, Anforderungen der Politik und sogar auch mit dem Wissen um das Risiko im Falle einer Scheidung genauso und mit voller Absicht ausgesucht haben. Weil sie einfach gerne viel Zeit mit ihren Kindern verbringen möchten und weil sie sich einfach gerne um ihre Familie kümmern. Forderungen oder auch nur Gedanken, wie diese Gruppe unterstützt werden kann, werden einfach nicht gemacht. Meiner Meinung nach sollte jeder Familie das notwendige Wissen zur Verfügung gestellt werden, um eigene Entscheidungen abzuschätzen und tragbar zu machen. Gleichzeitig sollte jede Familie die Möglichkeit haben, ihr Leben so zu gestalten, wie es für alle Familienmitglieder am besten ist, ohne gleich einem Stigma zu erliegen. Politische Maßnahmen sollten daher die individuellen Bedürfnisse der Familien im Blick haben und weniger eigene Interessen verfolgen.

 

Nadja Alber zu Gast beim Fachtag „Väternetzwerk NRW“ im Landesfamilienministerium

Neben der Schilderung der Maßnahmen, die Nadja Alber in den letzten Jahren bei der SAP SE umgesetzt hat, konnte sie im Rahmen der Podiumsdiskussion passende Angebote von ELvisory vorstellen, die künftig auch die Väter noch besser dabei unterstützen können, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren. So können ausgebildete Elternguides Väter dabei unterstützen, Aushandlungsprozesse so zu gestalten, dass sowohl für das Unternehmen als auch die Familie tragfähige Lösungen gefunden werden. Gern-Lern-Seminare und Elterncoaching zielen auf die Unterstützung berufstätiger Eltern mit schulpflichtigen Kindern und entlasten Väter und Mütter, wenn es um das Thema Schule geht.

Link: Familienministerin Christina Kampmann lobt Fortschritte in der Väterpolitik der Unternehmen

Foto: Nadja Alber und Bernd Altgen, Vorstandsvorsitzender VR-Bank Nordeifel eG. Quelle: Väter gGmbh